Drei Schülerinnen der WIMO-Modeschule in Klagenfurt verbrachten im Juli drei Wochen in Tansania und legten in der Schneiderinnen-Berufsschule, die Schneidermeisterin Reinhild Wendl aus Obervellach mitaufbaute, Hand an.
Sie ist das Herzensprojekt von Schneidermeisterin Reinhild Wendl, die Schneiderinnen-Berufsschule Africa Amini in Momella in der Nähe des berühmten Kilimanjaro mitten im Massai-Land in Tansania. Seit bald 15 Jahren fährt die nunmehr 84-Jährige zwei Mal jährlich „hinunter“ zu ihren Schützlingen, bringt Materialien, Geld, Sachspenden aber auch neue Ideen mit. Die Schule läuft, mittlerweile gehört sie zu den anerkannten top-Ausbildungsstätten in Tansania und mit der Ausbildung ist es jungen Frauen vor Ort möglich, durch ihre Arbeit mehr an Selbstbestimmtheit zu erlangen. Dass das Projekt weitergeht und eine Verbindung zu Kärnten bestehen bleibt, war Reinhild Wendl ein Herzensanliegen, das sich durch die Kooperation mit der Höheren Lehranstalt für Wirtschaft und Mode in Klagenfurt, der WIMO, nun erfüllt hat.
„Erfahrung für das ganze Leben“
Die WIMO mit Direktorin Mag. Michaela Graßler will nun jedes Schuljahr drei kärntner Schülerinnen in die Schneiderinnen-Berufsschule entsenden, wo sie gemeinsam mit den afrikanischen Frauen an neuen Modellen arbeiten und so voneinander lernen. Dieses Jahr waren es Lea Graf, Lisa Sadek und Marie Preiß, die eine „Erfahrung für das ganze Leben“ gemacht haben. Am Anfang von etwas Unbehagen begleitet, legte sich dieses schnell nach der Ankunft in Momella, wo sie herzlich und liebevoll empfangen wurden, schrieben die drei in ihrem abschließenden Erfahrungsbericht. „Trotz Verständigungsschwierigkeiten hat die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert und wir hatten die Möglichkeit, 19 wunderbaren Schülerinnen unser Handwerkskunst näherzubringen und zwei Kollektionen zu kreieren“, schreiben sie weiter.
Nächste Reise geplant
Unterstützung bekamen die drei Kärntnerinnen von den Lehrerinnen der „Tailoring School Africa Amini“ und zwei Lehrerinnen der WIMO, Fachvorständin Edith Posch und Erika Schranz, die ebenfalls mitgereist waren und sich künftig um die Zusammenarbeit kümmern wollen. Es sind Freundschaften entstanden, der Abschied fiel ihnen schließlich schwer. Ihren Dank ließen sie auch Reinhild Wendl ausrichten: „Ohne sie und ihr ständiges Engagement und Bemühen, der Schule Gutes zu tun und Neues zu bieten, hätten wir nie die Möglichkeit gehabt, die Reise anzutreten“. Reinhild Wendl freut sich natürlich über die „nächste Generation“ ihres Afrika-Projektes und plant schon die nächste Reise nach Momella (inklusive Safari), die vom 2. bis 14. November 2025 dauern soll. „Ich habe noch zwei oder drei Plätze frei“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.