Vor einigen Monaten startete eine Initiative des Landes Kärnten zur Erhaltung und Weitergabe der Flur-, Gewässer- und Vulgarnamen sowie von Berg-, Pass- und sonstigen Geländebezeichnungen. Dabei war und ist die Mithilfe der Bevölkerung gefragt.
Im Bezirk Spittal erhielten mittlerweile in 27 Gemeinden die Bewohner die Gelegenheit, bei einer einwöchigen Ausstellung mit anschließender „Namenwerkstatt“ in den aufliegenden Karten die bisher bekannten alten Namen zu vervollständigen bzw. zu ergänzen. Besonders leicht fällt die Dokumentation in Irschen und in Mallnitz. In der Drautaler Gemeinde hat sich bereits vor einiger Zeit der Geschichtsverein mit diesem Thema befasst, weiß Projektleiterin Mag. Andrea Koppitsch vom Kärntner Bildungswerk und über Hof- und Flurnamen in der Gemeinde schrieb David Suntinger seine Masterarbeit an der Uni Graz. In den Gemeinden des Bezirks Hermagor wurden die alten Namen bereits im Jahr 2023 erfasst.
„Regionales Navi“
Mit der Erhaltung dieses immateriellen Kulturguts ist das Kärntner Bildungswerk betraut, begleitet wird das Namensprojekt in Bezirk Spittal von Mag. Eva Altenmarkter-Fritzer aus Dellach/Drau. „Es ist die Aufgabe unserer Generation, dieses alte Kulturgut nicht nur zu erhalten, sondern auch zu gebrauchen“, sagt Altenmarkter-Fritzer, die diese Namen gern als „regionales Navi“ bezeichnet. Auffallend sei, dass sich viele jüngere Kärntner für Vulgar- und Flurnamen interessieren, stellt sie fest. Wenn alle Erhebungen dokumentiert sind, werden die Kagis-Seiten öffentlich einzusehen sein und somit der Nachwelt erhalten bleiben, wobei sich Mag. Eva Altenmarkter-Fritzer gut vorstellen könnte, dass künftig die unterschiedlichen Kartenwerke vernetzt bzw. zusammengeführt werden. "Das wäre durchaus auch für Einsatzkräfte, z. B. zur Verortung bei Suchaktionen, ein Vorteil".