Die Landwirtschaftskammer Kärnten hielt Ende März ihre Vollversammlung ab. Dabei wurde auch die geplante 380-kV-Leitung der Austria Power Grid (APG) zum Thema gemacht. Der Tenor: „Nicht über Bauern drüberfahren!“
Die APG plant, eine 380-kV-Leitung von Lienz nach Völkermarkt zu errichten (der „Volltreffer“ berichtete). Bis dato ist noch unklar, ob die Leitungstrasse durch das Drautal oder das Mölltal führen wird. Jedenfalls scheint bei den Bauernvertretern und Grundbesitzern große Verunsicherung bezüglich dieser Leitung zu herrschen. Schon im Vorfeld der LK-Vollversammlung fassten die Bauernvertreter ihre Bedenken in einem Positionspapier zusammen, worin die Fraktionen gemeinsam eine frühzeitige und umfassende Einbindung der Grundbesitzer und faire Entschädigungen fordern. „Vor allem Bäuerinnen und Bauern fürchten massive Belastungen durch die 170 km lange Starkstromtrasse, führen doch sämtliche möglichen Trassenvarianten zwischen den Umspannwerken Lienz und Obersielach bei Völkermarkt primär über land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen“, so die LK in einer Aussendung.
Forderungen
Die Grundeigentümer seien „frühzeitig und auf Augenhöhe einzubinden“, forderte LK-Präsident Siegfried Huber, darüber hinaus umfassende Informationen über das Projekt, sowie Mitsprache bei der Trassenfindung im Rahmen eines Beteiligungsprozesses aber auch die Prüfung der Möglichkeit, ob die 380-kV-Leitung zumindest Streckenweise über ein Erdkabel verlegt werden könne. Ein großes Thema sind auch die Entschädigungszahlungen. Neben Einmalzahlungen sei auch die Möglichkeit jährlicher Zahlungen anzubieten, sowie besonderer Entschädigungen, wenn die 380-kV-Trasse den Wert der Liegenschaft besonders mindert, hieß es von Seiten der LK.