Kardinäle aus aller Welt sind im Zuge der Papstwahl in Rom wieder in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt. Der Historiker DDr. Karl Anderwald erinnert, dass gleich drei der geistlichen Würdenträger Berührungspunkte mit Spittal haben.
„Dass gleich drei Kardinäle einen Bezug zu einer kleinen Kärntner Bezirkshauptstadt haben, dürfte wohl einzigartig sein“, schreibt der Spittaler Historiker und Politikwissenschaftler Karl Anderwald. Er nennt hier den Erzbischof von Santiago del Estero und Primus von Argentinien, Vicente Bokalic Iglic, der von Papst Franziskus im Vorjahr zum Kardinal ernannt wurde. Franziskus schätzte seinen Landsmann sehr. Dessen gewähltes Motto war auch ähnlich: „Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe.“ Die Eltern des Kardinals, Vinko Bogalic und Pavla Iglic, hatten Wurzeln in Spittal. Sie lernen sich dort kennen und heirateten in der Oberkärntner Bezirksstadt am 11. Juli 1948. Später wanderten sie nach Argentinien aus, wo ihr Sohn am 11. Juni 1952 zur Welt kam. Wie kamen seine Eltern aber nach Spittal? Im Mai 1945 flüchteten tausende Slowenen vor den Tito-Kommunisten und einige fanden im damaligen Lager in Spittal Zuflucht. Unter ihnen waren auch etwa 50 Priester. Bis 1948 gab es für sie im Lager auch ein eigenes Gymnasium, das von zwei späteren Kardinälen besucht wurde, schreibt Anderwald. Bekanntester Maturant war Aloysius Ambrozic, der dann in Würzburg studierte, bevor er nach Kanada auswanderte, wo er 1998 von Papst Johannes Paul II zum Erzbischof von Kanada und zum Kardinal ernannt wurde. Beinahe wäre er Papst geworden, lehnte einen Wahlvorschlag für seine Person aber schließlich ab. Ambrozic war mit Spittal sehr verbunden und besuchte die Stadt auch nach seiner Wahl zum Kardinal. Er schwärmte vom Goldeck und vom Millstätter See und trat auch dem Kuratorium der FH bei. 2011 ist er Toronto verstorben. Auch der emeritierte Erzbischof von Laibach, Franc Rode, besuchte das Gymnsium im Lager. Heute residiert der 90-Jährige in Rom.