Aufbruchsstimmung herrscht im oberen Gailtal und auch Freude, dass der Plöckenpass als „Lebensader“ zwischen der Carnia und dem Gailtal wieder – zumindest für wenige Stunden – geöffnet ist. Das Wochenende nutzten viele für einen Kurztrip nach Italien, auch die Politik gab sich jenseits der Staatsgrenze ein Stelldichein.
Aufgrund eines massiven Felssturzes im Dezember 2023 war die Plöckenpass-Straße auf italienischer Seite über ein Jahr lang komplett für den Verkehr gesperrt. Seit Samstag ist der Plöckenpass nach mehrmonatigen und intensiven Sanierungsarbeiten wieder zeitweise und teilweise für den Verkehr geöffnet. Nach den derzeit geltenden Bestimmungen können ausschließlich PKWs zeitweise samstags und sonntags die Straße einspurig befahren. Alle 20 Minuten schaltet die Ampel auf Grün. Die genauen Zeitfenster für das jeweilige Wochenende werden Woche für Woche bekanntgegeben und auch über das Kärntner Straßenbaureferat veröffentlicht. Diese Regelung soll laut den italienischen Verantwortlichen bis Mitte April gelten.
„Wiedersehens-Feier“
Auf Einladung von Massimiliano Fedriga, Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien und Cristina Amirante, Verkehrslandesrätin von Friaul-Julisch Venetien, nahmen LH Peter Kaiser und LH-Stv. Martin Gruber an der Wiedereröffnung des Plöckenpasses teil. „Ich freue mich, dass wir heute diesen wichtigen Akt der teilweisen Verkehrsfreigabe des Plöckenpasses zustande bringen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben“, so Kaiser. Mittel- und langfristig werde man eine nachhaltige Lösung benötigen und von der Kärntner Seite werde man dazu beitragen, so der LH. Anwesend waren auch der Präsident der Region FVG, Massimiliano Federiga . „Unsere Arbeiter haben in herausfordernden Zeiten Tag und Nacht unter schweren Bedingungen für die Wiederherstellung der Straße gearbeitet“, so Fedriga. Die Wiederbelebung des Passes sei von großer Bedeutung. Die friulanische Straßenbaureferentin Cristina Amirante strich die Synergien bei der Zusammenarbeit hervor. „Vielen Dank für die Zusammenarbeit an die Kärntner Seite“. Man wisse um die große Bedeutung dieser Verkehrsverbindung. „Sie ist absolut erforderlich. Ich danke allen, die an den Arbeiten nach dem Felssturz mitgewirkt haben“, sagte Amirante.
Plöckn schaun
Viele Gailtaler nutzten die ersten Stunden, um der benachbarten Carnia – so heißt die nördliche Region von Friaul Julisch-Venetien mit Tolmezzo als Hauptort – einen Besuch abzustatten. Die ersten Fahrten erfolgten im Nebel aber zum Baustelle schauen reichte es den Gailtalern allemal. 14 Monate musste auf die Verbindung verzichtet werden. Die Carnia gilt nicht nur als beliebte Ausflugsregion, sie ist auch eine wichtige Verbindung nach Oberitalien und wird von einigen beruflich genutzt. Einige Plöcken-Fahrer teilten ihre ersten Fahrten nach langem in den sozialen Medien. Postings „Hauptsache offen, egal wenn es auch nur für ein paar Stunden ist“, waren häufig zu lesen. Die Eindrücke von der Riesenbaustelle „Plöckenpass“ machten auch das Ausmaß der Schäden deutlich, die der Bergrutsch verursacht hat. „Danke dafür! Jetzt sieht man (leider) endlich einmal, wie viele Schäden entstanden waren - viel mehr als auf den Fotos zu erkennen“, lautete ein Posting.