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17. Juli 2025

Hermagor hat zwei neue Ehrenbürger

Im Rahmen einer würdevollen Feierstunde in der Aula des Bundesschulclusters Hermagor bekamen der Schriftsteller Engelbert Obernosterer und der Bildhauer Herbert Unterberger die Ehrenbürgerschaft der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See verliehen.

Die Verleihung einer Ehrenbürgerschaft ist nichts Alltägliches. Bürgermeister Leopold Astner erinnerte daran, dass er selbst nur vier Ehrenbürger der Stadtgemeinde Hermagor kennt, bzw. kannte, den ehemaligen Bürgermeister Rudolf Tillian, Nassfeldpionier Arnold Pucher sowie den Langzeitbürgermeister a. D. Vinzenz Rauscher und Landesrat a. D. Max Rauscher, die beide auch bei der Verleihung anwesend waren. „Die Ehrenbürgerschaft wurde bisher an Personen verliehen, die sich als Motor der touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung befließen haben. Ehrenbürger aus dem Bereich der Kultur fehlten uns bislang. Es war höchst an der Zeit“, so Astner. Dass Obernosterer und Unterberger in der Gemeinde wertgeschätzt werden, zeigt auch der einstimmige Gemeinderatsbeschluss in der letzten Gemeinderatssitzung, wo die Verleihung der beiden Ehrenbürgerschaften beschlossen wurde. Die Initiative ging übrigens von Kulturstadtrat Karl Tillian aus.

„hartnäckigster Schriftsteller des Landes“

Die Aula des Bundesschulclusters wurde deshalb gewählt, weil beide neuen Ehrenbürger in diesem Gebäude gelehrt haben. Unterberger als Musiklehrer am musikpädagogischen Gymnasium, Obernosterer als Kunsterzieher – er war übrigens auch der Lehrer des amtierenden Bürgermeisters gewesen. Die Laudatio – besser gesagt, einen „Erfahrungsbericht“ über Obernosterer gab die Vizestudienrektorin an der UNI Klagenfurt und selbst gebürtige Hermagorerin und Schülerin Obernosterers, Dr. Doris Moser. Als Kunstlehrer habe er ihre Vorstellungen demontiert, eine Erfahrung, die sie sich als Inspiration und Motivation ins Leben mitgenommen habe. Der Lesachtaler sei ein „Alltagsarchäologe und Volkserkundler“, hat 25 Bücher geschrieben und einer der „hartnäckigsten Schriftsteller des Landes“, wie Moser betonte. Zwei Mal wurde Obernosterer zu Bachmannpreis eingeladen, er gewann einige Literaturpreise und bekam den Professortitel verliehen – ein Erfolg, den sich der selbstkritische Schriftsteller zugestehen müsse...

Bildhauerei als Ausgleich

Unterbergers Werke prägen den öffentlichen Raum in Hermagor aber auch in anderen Kärntner Städten. Der Wulfeniabrunnen vor dem Rathaus stammt von ihm, aber auch der Ingeborg Bachmann Brunnen in Obervellach, im Kreisverkehr bei Klagenfurt-Viktring thront eine Unterberger-Skulptur, die er aus einen 24 Tonnen schweren und vier Meter hohen Marmorblock herausgeschlagen hat. Die Laudatio für den Bildhauer hielt der ehemalige Chef der Kulturabteilung des Landes, Igor Pucker. Unterberger war Schüler von Bildhauer Hans Domenig, absolvierte ein Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war viele Jahre Lehrer am musikpädagogischen Gymnasium in Hermagor. Dem Versprechen, stehts ein freischaffender Künstler zu bleiben, blieb er treu. In der Bildhauerei könne man vor der Hektik der Menschen noch Ruhe finden, zitierte Pucker den Bildhauer, für den sein Schaffen ein „Spannungsausgleich“ darstellt. Unterberger fasste sich in seinen Dankensworten kurz, wie es sein derzeitiger Gesundheitszustand zuließ. Auch Obernosterer gab sich bescheiden und möchte die Ehrenbürgerschaft so sehen: „Nicht wir wurden erhoben, sondern der Blick der Gemeinde auf unsere Werke“, die er – sehr untertrieben – als „einigermaßen passabel“ bezeichnete.

Ehrenbürger der Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See:

Bgm. a. D. Vinzenz Rauscher

LR. a. D. Max Rauscher

Engelbert Obernosterer

Herbert Unterberger

 

Ehrenringträger:

OSR Kaspar Popotnig

Dr. Klaus Offner

Helga Segner

Johann Fritz