Die Pflegenahversorgung ist ein kostenloses Service der Gailtaler Gemeinden, des Sozialhilfeverbandes Hermagor und des Landes Kärnten für ältere Menschen und betreuende Angehörige, die in Sachen Pflege Unterstützung und Beratung benötigen. Für Besuchsdienste werden auch immer ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht.
Die Pflegenahversorgung versucht ältere Menschen länger in der Selbstständigkeit zu halten und unterstützt Leute, die ihre Angehörigen zuhause pflegen. Im Mölltal z. B. hat sich das Konzept in ähnlicher Form bereits seit mehreren Jahren etabliert und wird von der „FamiliJa“ getragen. Im Bezirk Hermagor ist die Pflegenahversorgung seit 2019 aktiv und agiert vom Sozialhilfeverband (SHV) Hermagor aus (Geschäftsführer ist Bezirkshauptmann Dr. Heinz Pansi, Vorständin ist GR Elisabeth Mosser aus der Gemeinde Gitschtal). Den Bereich Hermagor, St. Stefan und Gitschtal betreut die Diplom-Sozialbetreuerin Elisa-Maria Schluder. Für das Obere Gailtal vom Lesachtal bis Kirchbach ist die DGKP Claudia Rathausky zuständig. Beide sind Vor-Ort-Ansprechpartnerinnen in allen Bereichen rund um das Thema Pflege: „Wir kommen beide aus dem Pflegebereich und haben ein geschultes Auge für die Belange unserer Klienten. Wir beraten kostenlos zu Themen wie Essen auf Rädern, Kurzzeitpflege oder Urlaub für Angehörige, helfen bei Anträgen für Pflegegeld, der Pflege-Einstufung, Heimbeihilfen oder bei der Korrespondenz mit Versicherungen“, erzählt Elisa-Maria Schulder. Damit ältere Menschen sich den oftmals für sie beschwerlichen Weg ins Büro sparen, haben die beiden Pflegenahversorgerinnen mit ihren kostenlosen Hausbesuchen auch Barrierefreiheit geschaffen.
Ehrenamtliche gesucht
Neben der administrativen Unterstützung betreuen die Pflegenahversorgerinnen im Bezirk Hermagor auch ein Netzwerk an ehrenamtlichen Mitarbeitern, die bei Bedarf Besuchsdienste leisten, die Klientinnen zum Arzt chauffieren, mit ihnen einkaufen gehen oder einfach auf ein Brettspiel oder einen Ratscher vorbeikommen. „In Hermagor haben wir derzeit dankenswerter Weise sieben bis zehn Freiwillige, die ihre Zeit kostenlos herschenken. Darunter ist sogar eine Ordensschwester, die im Pflegeheim ‚Wulfenia‘ Messen mitgestaltet. Wir sind aber immer auf der Suche nach weiteren Leuten, die für diese Aufgabe Zeit investieren möchten“, so Schluder. Interessiere können sich bei den beiden Pflegenahversorgerinnen melden (Claudia Rathausky: Tel. 0664-1370914; Elisa-Maria Schluder: Tel. 0664-1359964). „Alles ist freiwillig – nichts ist ein Muss. Wenn jemand einmal keine Zeit hat, ist das auch kein Problem“, betont die Diplom-Sozialbetreuerin. Der Begleitdienst sei eine Tätigkeit, die sehr viel zurückgibt. Außer Unbescholtenheit gibt es keine Voraussetzungen. Die Ehrenamtlichen bekommen Kilometergeld vergütet, sind über das Land Kärnten versichert und werden entsprechend für ihre Aufgabe geschult. Pflegerische Tätigkeiten müssen – ja dürfen – sie allerdings keine übernehmen.