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03. Juli 2025

Komödienspiele Spittal: „A Mensch möcht i bleib’m“

Das ist das Motto der 64. Komödienspiele in Spittal, die kürzlich eröffnet wurden. Zum Auftakt gab es den Klassiker „Don Quijote“ nach Miguel de Cervantes, eine „Premiere“ feierte auch der neue Intendant der Komödienspiele, Florian Eisner.

Don Quijote – nach dem berühmten Roman von Miguel de Cervantes – kam bei der Eröffnung zur Aufführung. In der Hauptrolle Reinhard Winter. Foto: Johanna Lamprecht

„Seit 30 Jahren sind unsere Aufführungen ein fester Bestandteil des Kärntner Kulturkalenders. Dass wir heute Premiere feiern können, ist das Ergebnis eines intensiven, ganzjährigen Prozesses, an dem viele Menschen beteiligt sind“, streute die Präsidentin des Ensemble Porcia, Andrea Samonigg-Mahrer den Komödienspielen Rosen. Zehn Jahre leitete Angelica Ladurner die Geschicke der Komödienspiele – zumindest künstlerisch. Im Vorjahr übergab sie das Steuer an Florian Eisner, der dem Ensemble seit längerem verbunden ist: Bereits 2004 stand er erstmals auf der Bühne in Spittal. Eisner schafft es, wie auch Ladurner immer, mit seinen Vorstellungen am Puls der Zeit zu sein. „Mit dem Motto ‚A Mensch möcht i bleib’m‘ wollen wir erforschen, was uns als Menschen ausmacht. Es ist die Fähigkeit, über sich selbst und das eigene Scheitern lachen zu können. Genau das wollen wir mit der Komödie erfahrbar machen – denn wer über sich selbst lachen kann, kann auch wachsen“, so Eisner. Gerade in Zeiten großer Herausforderungen sei das Lachen ein Weg, um menschlich zu bleiben, sagte auch Landeshauptmann Peter Kaiser, der der Eröffnung der Spielsaison in Spittal beiwohnte. Fantasieren, lachen, weinen, sich irren und streiten – all das mache uns zu Menschen. Genau die Auffassung des neuen Intendanten, der in der heurigen Programmbroschüre schreibt: „Als einzige Spezies haben wir die Möglichkeit, über uns und unser Menschsein zu lachen – und unsere Schwächen und Fehler zu erkennen.“ Zu den Ehrengästen zählten außerdem Bischof Josef Marketz, WK-Präsident Harald Mahrer, die langjährige Intendantin Angelica Ladurner, Bauunternehmer Hans-Peter Haselsteiner sowie zahlreiche weitere Gäste aus Lokalpolitik, Wirtschaft und Kultur.

Von Lachen bis Streiten

Neben „Don Quijote“ bringt Eisner heuer den „Bockerer“ zur Aufführung. Die aus den Franz Antel-Filmen bekannte Figur im Österreichischen NS-Wiederstand ist mit Ferdinand Kopeinig als Fleischhauermeister Karl Bockerer besetzt. „Glorious!“ ist die unglaubliche Geschichte der Florence Foster Jenkins, einer selbsternannten Diva in den 1940er Jahren in New York. Sie quietscht und krächzt mit Begeisterung weltbekannte Arien – hat aber ein kleines Problem: Sie kann nicht singen. Julia Urban spielt in der Hauptrolle. „Extrawurst“ geht die Political Correctness von einer etwas anderen Seite an und stellt sich die Frage: Kann man eine Schweinsbratwurst auf einem Grill braten, den auch ein muslimischer Vereinskollege benutzen will? Für die Kleinen steht heuer die Familienkomödie „Die Feuerrote Frederike“ von Christine Nöstlinger am Programm.