Der Radweg durch die Lieserschlucht ist eine der aufwendigsten Radwegprojekte des Landes zurzeit. Kürzlich lud der Bauträger zu einem Lokalaugenschein.
21,3 Millionen Euro - soviel soll die Radweg-Verbindung von Spittal nach Seeboden letztendlich kosten. Als das Projekt begann, war lediglich von rund acht Millionen Euro die Rede. „Nicht nur die Teuerung, sondern auch viele bautechnische Herausforderungen mussten in Angriff genommen werden“, sagte der dafür zuständige Straßenbaureferent LH-Stv. Martin Gruber beim Lokalaugenschein auf der Baustelle, die sich noch einige Jahre hinziehen wird. Als wesentliche Zusatzarbeit nannte Gruber den Abtrag der Ertlwand, um die nötige Breite und damit Sicherheit zu gewinnen. Aufwendig ist die Bauweise allemal, erklärte DI Martin Steiner, Geschäftsführer der ausführenden Firma Steiner Bau und gleichzeitig Bauleiter. Der gesamte Radweg wird auf sogenannten Kragplatten verlaufen. Dafür musste zuerst die bestehende Stützmauer verfestigt werden. Die Kragplatten selbst werden durch ein spezielles Verfahren in den Fels verankert (sogenannte Mikropfähle) „Jede dieser Verankerungen muss geprüft werden, ob sie den Belastungen stand hält. Denn die Kragplatte muss auch halten, sollte ein Lkw unbeabsichtigt darauf fahren“, so Steiner.
Öffnung in drei Jahren
Der Radweg hat nach Fertigstellung eine Lände von 3,6 Kilometer, 1,75 Kilometer verlaufen auf den Kragplatten. Pro Jahr können rund 800 Meter dieser Kragplatten errichtet werden. Die Bautrupps kommen jede Woche rund 50 Meter voran. Die Fertigstellung ist für Mitte 2028 geplant, sagte Straßenbaureferent Martin Gruber. „Ein Projekt, dessen Aufwand sich lohnt“, sagte Gruber. Der Radweg stellt schließlich einen Lückenschluss von Spittal zum Millstätter See dar und soll ein touristisches Leuchtturmprojekt sein.
In Spittal mündet die B 99 Katschberg Straße, an der der Radweg verläuft derzeit in einem provisorischen Kreisverkehr. Dieser soll nach Baufertigstellung neu gebaut werden. Bgm. Gerhard Köfer, der dem Lokalaugenschein beiwohnte, wandte ein, ob dieser nicht vorgezogen werden könne.