Vielseitig interessiert und engagiert ist Ino Bodner (Jg. 1958). Er war von 2015 bis 2023 zweiter und dann erster Vizebürgermeister und bleibt bis zum Ende dieser Gemeinderatsperiode noch im Vorstand. Eines seiner großen Anliegen ist jetzt im Finale: die Herausgabe eines umfassenden Buches über die Geschichte von Seeboden.
Von Karl Brunner
Dieses Buch wird am 10. Juni, um 18 Uhr, im Kulturhaus Seeboden (Kleiner Saal) präsentiert werden. Ino Bodner freut sich über das Werk und lädt herzlich dazu ein, viel Neues aus der Geschichte Seebodens entdecken zu wollen. Wie er sagt, habe ein erfahrenes heimisches Team, unterstützt von fachkundigen Wissenschaftlern, in zweijähriger Arbeit bekannte und unbekannte Beiträge zur Geschichte Seebodens detailreich erarbeitet. Auch kommen immer wieder (teilweise fiktive) Zeitzeugen zu Wort, die ihre Erlebnisse aus ihrer jeweiligen Zeit erzählen, beispielsweise wie eine Hochzeit auf Burg Sommeregg seinerzeit abgelaufen ist. „Lebendiges Seeboden“ lautet der Titel unter dem Motto „6000 Jahre Siedlungsgeschichte am See. Wer wir waren – Wie wir leben“. Frühe Siedler, Mittelalterliches Treiben, Neuer Glaube – neue Ideen, Ländliche Idylle für die ersten Gäste, Von Kriegen erschüttert und Neue Hoffnung – Neue Gäste – nach diesen Kapiteln ist das Buch gegliedert.
Christoph Schweiger und Katharina Worsche haben zusätzlich eine Broschüre mit dem Titel „Seeboden kompakt“ verfasst. Es ist für alle Interessierten konzipiert, die sich einen schnellen Überblick über Geschichte und Werden von Seeboden verschaffen möchten. Dann wird es noch eine Version „Seeboden für Kids“ als Lehrbehelfe für die Volksschulen geben. Damit nicht genug, einen Nachschlag soll es im nächsten Jahr geben, also gewissermaßen einen Teil zwei als eigenen Band, der sich mit der Thematik „Vom Ende der 90er Jahre bis heute mit Ausblick“, befasst. Eine aktuelle Ortsbestimmung, die auch Inspirierendes verspricht. Die Marktgemeinde Seeboden hat rund 7200 Einwohner. Bodner betreut gemeinsam mit Katharina Worsche auch die wachsende Topothek, also das digitale Bilder- und Lesebuch der Gemeinde, das bereits über 1000 Einträge verfügt und weiter mit spannenden Details (Dokumente, Bilder, Texte) bereichert wird. Sie zeigt einmalige Rückblicke auf das gesellschaftliche Leben von Seeboden von früher.
Schwerpunkt Fischerei
Seebodens Geschichte und Entwicklung ist engstens mit dem Tourismus und damit mit seinen Gästen verbunden. Der wunderbare See mit seiner Umgebung war und ist dauerhafter Anziehungspunkt. Bodner ist auch Fischereireferent und selbst begeisterter Fischer und zudem als Aufsichtsfischer im Einsatz. Er ist Obmann des Fischereiverbandes Millstätter See (fünf Gemeinden um den See), der neun Seelehen gepachtet hat und dafür Fischerkarten an interessierte Petrijünger verkauft. Seit über hundert Jahren gibt es die Reinanken im See, deren Bestand auch wissenschaftlich-fischökologisch begleitet wird. Es ist der Hauptfisch im See und eine große touristische Veranstaltung jährlich bildet seit 30 Jahren das „Fischen um die Kristall-Renke“, an dem zahlreiche Fischerinnen und Fischer aus vielen Ländern teilnehmen. Wichtig ist dabei stets das weidgerechte Fischen, betont Bodner. Er war beruflich als Hauptschullehrer tätig. Er hat auch Fischökologie als Freigegenstand angeboten und damit vielen interessierten Schülerinnen und Schülern Wichtiges beigebracht und auch Begeisterung vermittelt – für das Fischen und für den Millstätter See überhaupt. Die Geschichte möge uns helfen, gemeinsam die richtigen Weichen für eine gute Zukunft zu stellen, hofft und wünscht sich der erfahrene Experte.