Die italienische Straßenbaubehörde ANAS öffnet die Plöcken-Straße erst Mitte Jänner, nicht wie angekündigt schon im Dezember dieses Jahres. Zunächst soll eine halbseitige Freigabe erfolgen. Die Wiederherstellungsarbeiten werden inzwischen weitergeführt. Geologische Sensoren sollen künftig die Stabilität des Felshanges überwachen.
Große Enttäuschung im Gailtal: Allen Versprechen entgegen geht der Plöckenpass heuer nicht mehr auf. Die Region Friaul-Julisch-Venetien hat dem Land Kärnten nach Gesprächen mit dem italienischen Straßenerhalter ANAS kürzlich Mitte Jänner als definitives Datum für die Verkehrsfreigabe der Plöckenpass-Straße bekanntgegeben. Zuerst soll es zu einer schrittweisen Öffnung kommen: in der ersten Phase wird die Straße auf italienischer Seite an den Wochenenden und halbseitig befahrbar sein, um den gesamten Bereich durchgehend überwachen zu können. An den Werktagen hingegen soll an der weiteren Sanierung gearbeitet werden. „Diese Verzögerung um zwei Wochen ist für Bevölkerung und Wirtschaft auf beiden Seiten bedauerlich, aber baulich und sicherheitstechnisch nachvollziehbar. Wichtig ist, dass dieser neue Termin von der ANAS nun definitiv eingehalten wird. Ich danke meiner Kollegin Cristina Amirante für ihren konsequenten Einsatz und die enge fachliche Abstimmung mit dem Land Kärnten“, betonte LH-Stv. Martin Gruber nach Bekanntwerden des neuen Termin-Fensters. Auf italienischer Seite haben sich laut Amirante Regionspräsident Massimiliano Fedriga und Infrastrukturminister Matteo Salvini für eine rasche Umsetzung der Arbeiten eingesetzt. Sie dankte auch LH Peter Kaiser und Stellvertreter Gruber für die aktive Zusammenarbeit.
Fels durch Sensoren überwacht
Da nicht zur Gänze absehbar ist, wie stabil der Felshang über dem betroffenen Straßenabschnitt ist, wird das gesammte Gebiet mit Geo-Sensoren überwacht, um falls nötig rasch Maßnahmen ergreifen zu können und somit Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, heißte es von Seiten der Italiener. Der erste Bauabschnitt betraf insbesondere die Sicherung des Felsrückens unterhalb des kleinen Pal. Rund 500 Kubikmeter loses Gestein wurden abgetragen und Steinschlagnetze errichtet. Das alles war notwendig, um überhaupt mit der Wiederherstellung der Straße beginnen zu können und sie wieder gefahrlos für den Verkehr freigeben zu können. Inzwischen werde auch an den Galerien und der Fahrbahn gearbeitet. Rund 20 Mio Euro fließen laut Büro Amirante von italienischer Seite in die Wiederherstellung.
FPÖ-Angerer für Tunnellösung und „Gailtalfond“
FPÖ-Chef Erwin Angerer und Christoph Staudacher forderten zu diesem Anlass erneut einen „Gailtaler Zukunftsfonds“ als Hilfe für die Gailtaler Wirtschaft. Wir haben bereits im April eine Initiative im Landtag gestartet, damit den Betroffenen rasch geholfen wird“, heißt es. Gefordert wurde ein „Zukunftsfonds“ in der Höhe von zumindest neun Mio Euro, der mit den Nassfeld-Millionen finanziert werde soll. Auch die Wiederherstellung der Plöcken-Straße könne für die FPÖ-Politiker nur eine Übergangslösung sein. Nur eine Tunnellösung sei zukunftsfähig, geben sie aus. „Unsere Kärntner EU-Abgeordnete Elisabeth Dieringer-Granza führte bereits Gespräche mit der EU-Abgeordneten Anna Maria Cisint von der Lega Nord sowie dem Vizepräsidenten des Friaul Stefano Mazzolini, um eine gemeinsame langfristige Lösung auf regionaler Ebene und auf Ebene der EU voranzutreiben“, erklären Angerer und Staudacher.