Beim ersten „Tischgespräch“ im Rahmen der Ausstellung „Hinschaun! Poglejmo. Kärnten und der Nationalsozialismus“ folgten 20 Teilnehmer in Rangersdorf persönlichen und familiären Erinnerungsspuren. Es war ein Abend voll mit berührenden Geschichten, die nicht in Vergessenheit geraten sollten.
„Geschichte erinnern - Geschichten erzählen“ war das Thema dieses besonderen Abends, zu dem der Kulturverein Projektgruppe Tresdorf In Kooperation mit dem kärnten.museum geladen hatte. Gemeinsam an einem Tisch versammelt waren Besucher aller Altersgruppen, von Zeitzeugen bis zu Jugendlichen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dorothea Kurteu und Bernhard Seidler. Man aß und trank, plauderte über Gehörtes und Erlebtes. Eine geraume Zeit nahmen die Erzählung über die Kosaken im Lamnitztal ein. „Meine Großmutter hatte trotz aller Risiken Flüchtlinge versteckt“ oder „In den Unterlagen meines Vaters haben wir einen Brief gefunden, in dem er aufgefordert wurde, aus dem Pfarrgemeinderat auszutreten. Daraufhin ist er aus der Partei ausgetreten, weil ihm die Kirche wichtiger war“, „Es wurde nicht vom Kriegsende gesprochen, sondern davon, dass alles zusammengebrochen ist“, waren nur einige der Erinnerungen, die im Gedächtnis geblieben sind. „Erinnern und erzählen kann die Welt (leider) nicht retten. Miteinander zu reden und einander zuzuhören kann uns aber helfen, manches einzuordnen, besser zu verstehen und dadurch die Demokratie der Gegenwart aktiv mitzugestalten. Denn die brüchige Gegenwart, in der wir leben, zeigt uns, wie schnell die Demokratie wieder in Gefahr geraten kann“, lautete das Credo der Moderatoren. Die nächsten „Tischgespräche“ sind in Gmünd und Kötschach-Mauthen geplant.