Vorab: der bekannte Autor Bernhard Aichner (53) liest am Mittwoch, 21. Mai, um 19 Uhr, in der Bücherei Kleblach-Lind aus seinem aktuellen Thriller „Yoko“. Zum anderen sorgt der gebürtige Osttiroler mit der Serie „Totenfrau“, die auf seinem gleichnamigen Roman basiert, auf Netflix für Aufsehen. Gemeinsam mit dem Verleger Markus Hatzer ist er Initiator der seit 2017 stattfindenden Literatur-Festivals „Krimifest Tirol“ und „Krimifest Kärnten“. In seinen literarischen Anfängen arbeitete er als Pressefotograf für eine österreichische Tageszeitung und als Werbefotograf, seit 2014 lebt er vom Schreiben. Bernhard Aichner ist mit Frau, Kindern, Hund und Katze in Innsbruck und im Südburgenland zuhause.
OVT: Herr Aichner, wie sehr freuen Sie sich auf Ihre
Lesung im Drautal? Gerade auch als gebürtiger Osttiroler und „Nachbar“ – ist‘s ein bisschen wie „Heimkommen“?
Bernhard Aichner: Tatsächlich, ich komme sehr gerne nach Osttirol und Kärnten. Da sind meine Wurzeln, da komme ich her. Die Kärntner Seen haben es mir angetan, aber auch meine Frau, die eine gebürtige Unterkärntnerin ist.
Sie werden ja aus Ihrem aktuellen Thriller „Yoko“ vorlesen. Können Sie unseren Lesern vielleicht einen kleinen Vorgeschmack daraus geben?
Das ist wohl das wildeste Buch, das ich jemals geschrieben habe. Der Tarantino unter den Aichner-Büchern. Das Blut fließt in Strömen, eine ehemalige Metzgerin geht auf Rachefeldzug. Ich verspreche eine schlaflose Nacht.
In Ihrer „Totenfrau“ rockte ja Brünhilde Blum die Krimi-Bühne! Inwieweit hat vielleicht der Roman „Yoko“
etwas von John Lennons
Witwe?
Nur den Namen. Yokos Eltern waren große Beatles-Fans. Deshalb Yoko. Und Band zwei, der Mitte Juni erschient, heißt John.
Seit 2017 sind Sie ja auch Mitinitiator des „Krimifest Kärnten“, das im Herbst über die Bühne geht. Was erwartet uns heuer?
Top-Stars der Krimi-Szene kommen an den Wörthersee und nach Villach. Wir bieten zwölf
Tage lang ein mörderisches Programm, jeden Abend zwei Lesungen an außergewöhnlichen Orten, Kulinarik und wunderbare Herbstlandschaft. Krimifans kommen voll auf ihre Rechnung.
Ihre Krimis sind mehrfach ausgezeichnet, ihre „Totenfrau“ und „Broll + Baroni – Für immer tot“ wurden auch verfilmt und sind Renner. Warum begeistert Sie gerade dieses Genre?
Ich habe es immer schon geliebt, Krimis zu lesen. Begonnen hat das mit Agatha Christie, enden wird das wohl nie. Die Spannung hat es mir angetan, ich möchte meine Leserinnen und Leser fesseln und bestmöglich unterhalten. Mit jedem neuen Buch, das ich schreibe, garantiere ich schlaflose Nächte.
Worauf legen Sie dabei Wert?
Eine gute Geschichte muss erzählt werden, dramaturgisch schlau aufgebaut, die Fäden, die ich auswerfe, müssen am Ende ineinandergreifen, die Katze soll bis zum Schluss im Sack bleiben. Genauso wichtig sind sympathische Figuren, mit denen man gerne mitgeht. Es geht um Emotion, man soll mitfiebern, gefangen sein in der Story.
Wo holen Sie sich die Ideen?
Ich bin ein leidenschaftlicher Beobachter, sauge alles in mich auf, was rund um mich geschieht. Ich belausche Gespräche, achte auf Mimik und Gestik, und male mir in meinem Kopf darauf basierend Geschichten aus. Auch aus der Zeitung schöpfe ich, oft werden reale Ereignisse Grundlage für meine Bücher. Gemischt mit Fantasie entsteht dann Fiktion. Und das Schönste daran ist: Nichts ist verboten, alles ist erlaubt.
Sie schreiben ja jedes Jahr ein neues Buch. Woran arbeiten Sie gerade?
Im September 2026 erscheint der vierte Band der Totenfrau-Reihe. Es war zwar mal eine Trilogie, aber ich habe mich hinreißen lassen. Ich liebe Blum, schreibe gerade daran. Und auch die Netflix-Serie ist so toll geworden, dass ich nicht anders konnte …
Welchen Wunsch möchten Sie sich privat gerne noch erfüllen?
Ich wünsche mir, dass ich weiterhin so viel Glück in der Liebe habe, mit meiner Familie glücklich bin. Eine Weltreise wäre
natürlich auch voll okay.
Kurz gefragt:
Bernhard Aichner
(Innsbruck, Heinfels)
Schriftsteller und Fotograf
Sternzeichen: Wassermann
Ich höre gern (Musik): Olafur Arnalds und Nils Frahm
Lieblingsgetränk: Wasser und Rotwein
Lieblingsfarbe: Blau
Glücksbringer: Meine gelben Sneaker