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08. Mai 2025, Karin Stangl

Papstwahl überrascht und sorgt für Zuversicht

Der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler sieht im Ergebnis der Papstwahl einen deutlichen Wink vom Heiligen Geist.

Eine Pilgergruppe aus Tirol mit dem Lienzer Dekan Franz Troyer konnten die Papstwahl am Petersplatz "live" miterleben. Foto: Troyer

Erstmals wurde mit Kardinal Robert Francis Prevost ein US-Amerikaner zum Papst gewählt. Er selbst wählte den Namen Leo XIV und begrüßte mit den Worten „La Pace sia con Voi“ (Der Friede sei mit euch).  

Bischof Hermann Glettler zeigt sich in einer ersten Stellungnahme froh und dankbar:

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Papstwahl überrascht und sorgt für Zuversicht
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Anwalt für Einheit und Versöhnung 

Erstes Statement von Bischof Hermann Glettler zur Wahl des neuen Papstes Leo XIV.

 Das erste Wort von Papst Leo XIV. war bereits Programm: Friede! Er hat den Menschen den Frieden des Auferstandenen zugesprochen. Diese Ansage gilt unserer verwundeten Welt, in der Millionen von Menschen unter Krieg, Terror und Ungerechtigkeit leiden. Ich traue es diesem neuen Papst zu, dass er ein Anwalt für Einheit und Versöhnung sein wird. Vielleicht ist die Wahl eines US-Amerikaners sogar ein deutlicher Wink vom Heiligen Geist – die Botschaft könnte lauten, dass nicht Willkür und Machtgier der Herrschenden das letzte Wort haben dürfen. 

 Überraschend war vom ersten Auftritt an die herzliche Freundlichkeit des neuen Papstes. Und er hatte Tränen in den Augen, selbst überwältigt von der Größe der Aufgabe, mit der er jetzt konfrontiert ist. Ich wünsche ihm, dass er sich von den überzogenen Erwartungen, die auf ihn gerichtet sind, nicht zerreißen lässt. Ich wünsche ihm, dass er im Vertrauen bleibt, von unzähligen Millionen im Gebet und in geistlicher Verbundenheit getragen zu sein.  

 Knapper und überzeugender hätte Leo XIV. nicht zum Ausdruck bringen können, dass er den Weg von Papst Franziskus fortführen möchte: Dialog, Weltoffenheit, gemeinsames Unterwegssein Hand in Hand, Brücken bauen und immer wieder Barmherzigkeit … all das ist der O-Ton seines Vorgängers. Man hat in den wenigen Momenten schon den Herzschlag gespürt, dass ihm eine synodale, missionarische und dialogbereite Kirche vor Augen steht. Kein Mensch soll übersehen oder an den Rand gedrängt werden. Das ist eine menschliche, zutiefst spirituelle und politische Ansage.  

Ich freue mich über den neuen Papst und nehme seine ersten Worte als Ermutigung für unsere Kirche und für unsere Welt.  (Stellungnahme Bischof Hermann Glettler, Diözese Innsbruck)

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