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08. November 2025

Martini leuchtet – und erinnert ans Teilen

Das Martini-Fest verbindet Kinderfreude mit gelebter Solidarität und altem Tiroler Brauchtum – und ist auch in Osttirol sehr beliebt.

Martinsfest von Pfarre und Kindergarten Heilige Familie Lienz, Foto: Heilige Familie

Es zählt zu den beliebtesten Festen für Kinder – nicht zuletzt wegen der Laternenumzüge, die vielerorts die Straßen erhellen. Während Eltern das Lied „Ich geh mit meiner Laterne“ spätestens Mitte November wieder auswendig können, steht der Gedenktag des Heiligen Martin am 11. November ganz im Zeichen der Nächstenliebe. In zahlreichen Pfarren der Diözese Innsbruck wird das Martini-Fest mit Familiengottesdiensten und Aktionen der gelebten Solidarität begangen.

Traditionen erinnern an das Leben des Heiligen

In Tirol und Südtirol gilt Martini als bedeutender Bauernfeiertag. Der 11. November war früher Zahltag für das Gesinde und markierte das Ende des Erntejahres. Traditionell wurden Gänse geschlachtet – eine Erinnerung an die schnatternden Tiere, die Martin einst verraten haben sollen. Gleichzeitig begann zu Martini die vorweihnachtliche Fastenzeit, erinnert die Diözese Innsbruck in einer Aussendung.

Die beliebten Laternenumzüge, oft begleitet von einem als römischer Soldat verkleideten Reiter auf einem Pferd, gehen demnach auf die Lichterprozession zurück, mit der Martins Leichnam nach Tours überführt wurde. In einigen Orten wird die Mantelteilung nachgespielt. Symbolisches Teilen gehört vielerorts zum Fest dazu – etwa durch das Martinsbrot oder süßes Gebäck, das gemeinsam geteilt wird.

…aufs Wesentliche besinnen…

Der Martinstag ist eine Einladung, Nächstenliebe, Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft zu leben – und gemeinsam mit Familie und Freunden zu feiern. In einer Zeit, in der Hektik und Konsum oft dominieren, bringt das Fest Licht und Wärme in die dunkle Jahreszeit und lädt dazu ein, sich auf das Wesentliche zu besinnen, regt die Diözese Innsbruck an.

Über den Heiligen Martin

Martin wurde um 316/17 in Savaria (heute Szombathely, Ungarn) geboren. Während seines Militärdienstes ereignete sich die berühmte Szene am Stadttor von Amiens: Martin teilte seinen Mantel mit einem frierenden Bettler – nach damaligen Militärrecht eine Straftat. Später erschien Martin Christus im Traum, bekleidet mit dem halben Mantel. Er ließ sich taufen, verließ das Militär und wurde später Bischof von Tours. Einer Legende nach versteckte er sich im Gänsestall, um der Weihe zu entgehen – doch die Gänse verrieten ihn. Als Bischof widmete sich Martin der Verbreitung des Evangeliums und setzte sich immer wieder für Arme und Ausgestoßene ein.

Schutzpatron der Armen, Bettler, Soldaten, Flüchtlinge, Kriegsdienstverweigerer und Wegweiser für Barmherzigkeit

Der Gedenktag fällt auf den 11. November, den Tag seiner Grablegung. Martin ist der erste Heilige, der verehrt wurde, obwohl er kein Märtyrer war. Er gilt als Schutzpatron der Armen, Bettler, Soldaten, Flüchtlinge und Kriegsdienstverweigerer – und als Wegweiser für Barmherzigkeit in Krisenzeiten.

Dem Heiligen Martin geweihte Kirchen und Kapellen in Tirol

Laut Diözesanarchiv sind in der Diözese Innsbruck 37 Kirchen und Kapellen dem Heiligen Martin geweiht. Die Diözese Eisenstadt hat ihn zu ihrem Patron gewählt.

Kirchen mit dem Namen Martins (laut Schematismus der Diözese Innsbruck)

-     Pfarre Häselgehr, Hl. Martin v. Tours

-     Pfarre Wängle, Hl. Martin

-     Filialkirche Namlos, Hl. Martin

-     Filialkirche Gnadenwald, St. Martin

-     Pfarre Dölsach, Hl. Martin

-     Pfarre Ladis, Hl. Martin

-     Pfarre Innervillgraten, Hl. Martin

-     Pfarre Huben im Ötztal, Hl. Martin, Bischof

-     Pfarre Aldrans, Hl. Martin von Tours

-     Pfarre Gries im Sellrain, Hl. Martin

-     Pfarre Strengen, Hl. Martinus

-     Pfarre Häselgehr, Hl. Martin v. Tours

-     Pfarre Bannberg, St. Martin

-     Pfarre Tumpen, St. Martin

 

 

 

Kommentare

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  • Wolfgang Seidel
    Das ist gut das dieser Brauch erhalten bleibt und unsere Christlichen Wurzeln erhalten bleiben LG Wolfgang Osttirol Fan
    +12
    -0

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