Auf der 19. Etappe nach La Plagne zeigte der Osttiroler wieder eine äußert solide Leistung – und machte erneut einen Platz im GC gut. Platz sechs in der Etappenwertung!
Wie erwartet ging Red Bull auf der verkürzten Alpen-Etappe am Freitag mit Primoz Roglic all in. Schon am ersten Berg attackierte der Slowene – und ging in die Führungsgruppe. Das Ziel: Oscar Oxley unter Druck setzen, der Florian Lipowitz im Kampf um den dritten Rang und das weiße Trikot im Nacken saß. Roglic investierte viel – und konnte am Schlussanstieg hinauf in den Skiort La Plagne nicht mehr mitgehen.
Zum Vorteil von Felix Gall: Der Osttiroler Decathlon-Profi hatte zu Beginn des Schlussanstieges sogar noch einen Helfer und machte dann eine Zeit lang selbst das Tempo – bis er einem Pogacar-Angriff nicht folgen kann. Ab diesem Zeitpunkt fuhr er sein Tempo hinauf. Und es zeichnete sich ab: Gall wird an Roglic, dem mehrfachen Grand Tour Sieger (unter anderem Giro 2023 und Vuelta 2024), im Gesamtklassement vorbeiziehen. "Ich bin immer besser rein gekommen. Vor dem Schlussanstieg hatten meine Teamkollegen die Idee, Roglic zu distanzieren. Ich dachte nicht, dass es so einfach ist", resümierte Gall. Der Osttiroler zu seinem GC-Rang: "Natürlich unglaublich. Ich hätte mir nie gedacht, dass es so gut laufen wird."
Arensman mit Etappensieg
Und so kam es dann auch: Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard fuhren mit Oscar Onley und Florian Lipowitz im Schlepptau den Berg hinauf. Den späteren Sieger Thymen Arensman holte diese Spitzengruppe allerdings nicht mehr ein. Und Oscar Onley musste sich im Kampf um das weiße Trikot dem deutschen Jung-Star von Red Bull geschlagen geben. Gall verlor auf Arensman übrigens eine Minute und 34 Sekunden – das bedeutete am Ende des Tages den äußerst starken echsten Etappenplatz.
Finale in Paris
Im GC dürfte der fünfte Platz von Gall nach hinten abgesichert sein. Nach vorne wird sich – sollten Onley und Lipowitz an den letzten zwei Tagen nicht stürzen – allerdings auch nichts mehr ändern. Auf den vierten Rang fehlen dem Osttiroler genau fünf Minuten. Am morgigen Samstag steht noch einmal eine hügelige Etappe an. Am Sonntag dann das große Finale in Paris: Dieses gehört heuer allerdings nicht den Sprintern, denn die Fahrer müssen die Côte de la Butte Montmartre bezwingen. Genauer gesagt müssen sie den 1,1 Kilometer langen Anstieg in Richtung Sacré-Cœur auf den finalen 40 Kilometern drei Mal erklimmen. Radsportfans kennen den Anstieg von den olympischen Spielen im Vorjahr. Und Gall? "Ich denke, die Abstände sind groß genug, dass es nicht mehr jede Sekunde geht."
super Typ🤟🏼