Der Tourismusverband hegte Pläne, die Damen-Weltcup-Rennen doch wieder durchzuführen. ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer winkt endgültig ab.
Wäre das Hin und Her um die Austragung der zwei Damen-Weltcup-Rennen am Lienzer Hausberg ein Slalom – es wäre kein rund gesteckter. Zuerst vermeldeten die Lienzer Bergbahnen das Aus des Hochstein-Winterbetriebes, dann machte die Idee eines Ersatzrennens auf dem Zettersfeld die Runde. Auch das scheiterte – nicht zuletzt daran, dass man bei den Bergbahnen intern nicht in die gleiche Richtung zog: auf der einen Seite die Befürworter um Franz Theurl, dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Chef des Mehrheitseigentürmers TVB Osttirol (50,9 Prozent), auf der anderen Seite Bürgermeisterin Elisabeth Blanik als Vertreterin der Stadt Lienz, der zweitgrößten Aktionärin (42 Prozent).
Podcast brachte Stein ins Rollen
Die Rennsache schien vom Tisch, bis Franz Theurl vor zwei Wochen Gast im Osttiroler Bote-Podcast SEM WOLL war. Er sprach dort von einer „Jahrhundertchance, das olympische Dach über Lienz zu ziehen.“ Demnach wolle man die Gunst der Olympia-Stunde nutzen, um wenige Wochen vor dem Großevent in Cortina d‘Ampezzo den Blick der Sportwelt auf den Schlossberg zu richten.
ÖSV dämpft Erwartungen
Der Osttiroler Bote wollte nun Klarheit – und hakte bei Ski Austria-Generalsekretär Christian Scherer nach, einem gebürtigen Obertilliacher. Sein Stand sei „unverändert“, wie vor ein paar Monaten. „Der ÖSV führt Rennen nur in Skigebieten durch, die laufend in Betrieb sind.“ Auch sieht er „wenig Veranlassung für den ÖSV, Rennen dort auszutragen, wo die Hälfte der Eigentümer nicht will“. Er spielte damit auf Aussagen von Bürgermeisterin Blanik an. Diese sagte gegenüber der Kleinen Zeitung: „Ein erneutes Rennen ist absurd.“ Der Aufwand sei viel zu groß, die finanziellen Mittel von Stadt, Tourismusverband und Bergbahnen zu gering. Scherer: „So leid es mir für den Skiclub Lienz tut, der immer eine Top-Arbeit abgeliefert hat, mit dem Hochstein wird es sehr schwierig. Wir haben aber keine Bewerbungen aus Lienz bekommen. Alle Termine sind schon vergeben.“
Wer nun die Rennen von Lienz übernehmen könnte – und was Franz Theurl zu dieser Entwicklung sagt – lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe des Osttiroler Boten.
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