Eine 38-Jährige aus Sexten soll einem kriminellen Netzwerk angehören. Laut Medienberichten nutzte sie ihren Job als Gemeindepolizistin in Toblach, um Aufenthaltstitel für Nicht-EU-Bürger zu erschleichen.
Eine Nachricht aus Neapel sorgte am Mittwoch in unmittelbarer Nachbarschaft von Osttirol für Aufsehen: Eine Einheimische steht auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von Neapel unter Hausarrest. Die Beschuldigte ist laut dem italienischen Staatssender RAI eine 38-jährige Frau aus Sexten, die in Toblach als Gemeindepolizistin arbeitet. Was wird ihr vorgeworfen? Sie soll Teil jenes kriminellen Netzwerks gewesen sein, das Nicht-EU-Bürgern gegen Geld rechtswidrig Aufenthaltstitel verschafft hat. Das Prinzip: Migranten sollen bis zu 9.000 Euro bezahlt haben, um an eine "virtuelle" Arbeitsbescheinigung zu kommen. Die Sextenerin soll ihr Netzwerk als Polizistin genutzt haben, um beim Regierungskommissariat entsprechende Einreiseanträge durchzubringen. Und laut RAI habe sie in Südtirol bewusst nach "Kunden" gesucht.
Zwei Millionen Euro
Das Netzwerk, das der leitende Staatsanwalt von Neapel, Nicola Gratteri, sprengte, soll 45 Personen umfassen. Und es soll enge Verbindungen zur Camorra haben – also jene Mafiaorganisation, die vor allem in Kampanien tätig ist. Bei Razzien in Italien wurden zwei Millionen Euro beschlagnahmt.